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Begegnungen mit Zeitgenossen der Renaissance

Petrus Christus: Porträt eines Kartäusers, 1466

Porträt eines Kartäusers
Porträt eines Kartäusers, 1466

Die Kartäuser

trauernder Kartäusermönch
Abb. 38: Trauernder Kartäusermönch mit der für seinen Orden charakterischen großen Kapuze

Der Kartäuser-Orden, der sich nach der vom Kölner Domherren Bruno († 1101) im Jahre 1084 gegründeten Einsiedelei La Chartreuse bei Grenoble benannte, fand 1143 päpstlicherseits seine Anerkennung. Sein Gründungsvater Bruno versuchte in La Chartreuse, Eremitentum mit dem allgemein üblichen Klosterleben (Koinobitentum) zu verbinden. So lebten seine Mönche zwar in einem gemeinsamen Kloster, Kartause genannt, und trafen sich in der Kirche und in den Gemeinschaftsräumen zu festgesetzten Zeiten, aber die Hauptzeit des Tages und der Nacht verbrachten sie in ihren eigenen, streng abgesonderten Einzelzellen, in denen sie sich voll der Askese und der Kontemplation zu widmen hatten.

Größere Verbreitung und weiteres Ansehen fand dieser Orden, deren Mönche an den übergroßen Kapuzen von anderen weißgekleideten Glaubensbrüdern zu unterscheiden sind (Abb. 38), erst im späten Mittelalter. Ihre größte Verbreitung und ihren weitreichendsten Einfluß hatten sie im 14. und 15. Jahrhundert. Im Gegensatz zur Gründungszeit entstanden deren Kartausen nun in unmittelbarer Stadtnähe. Im 16. Jahrhundert war es schließlich mit der „Begeisterung bezüglich der Mönche“ beim Volk endgültig vorbei. Wie alle Orden kämpften auch die Kartäuser nun ums Überleben. 1974 soll es aber weltweit immerhin noch etwa 450 Mönche von diesem Orden gegeben haben.


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Der Alltag im Mittelalter 352 Seiten, mit 156 Bildern, ISBN 3-8334-4354-5, 2., überarbeitete Auflage 2006, € 23,90

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Zeitreise 1 – Besuch einer spätmittelalterlichen Stadt
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