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Begegnungen mit Zeitgenossen der Renaissance

Zanetto Bugatto (?): Barbara van Vlaenderberch, 1463-66

Barbara van Vlaenderberch
Barbara van Vlaenderberch, 1463-66

Der Hennin

Barbara van Vlaenderberch († 1499) (Abb. 61), die Gattin von Willem Moreel († 1501) (Abb. 62), dem Herrn von Oost-Cleyhem und Bürgermeister von Brügge, und Mutter von fünf Söhnen und elf Töchtern (siehe die Abbn. 3 und 4 im Vorwort), zeigt uns hier, womit die Dame von Welt damals besonders gern ihr Haupt schmückte, dem Hennin nämlich.

Barbara van Vlaenderberch
Abb. 61: Barbara van Vlaenderberch
Willem Moreel mit einem seiner Söhn
Abb. 62: Willem Moreel mit einem seiner Söhne

Der Hennin bestand aus drei unterschiedlichen Teilen, die hier gut zu erkennen sind:

  1. aus dem abgestumpften oder spitzen Kegel (Abb. 63), der aus Metalldrähten oder steifem Leinen hergestellt und mit Brokat oder mit anderen wertvollen Stoffen überzogen wurde
  2. dem Mandil, einem kleinen, feinen und durchsichtigen Tuch, das die hoch ausrasierte Stirn und das Haupthaar bedeckte, und
  3. dem Flinder, einem durchsichtigen Schleier, der von der Spitze des Hutes bis zum Boden hinabreichen konnte (Abb. 64).
Maria Baroncelli
Abb. 63: Maria Baroncelli, die Gattin von Tommaso Portinari, trägt einen spitzen Hennin, der mit den Buchstaben "m" und "t", den Anfangsbuchstaben ihres Namens und des ihres Gemahls, verziert wurde [großes Bild]
Doppelhennin
Abb. 64: Ebenso beliebt war der Doppelhennin bei den Frauen!

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