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Begegnungen mit Zeitgenossen der Renaissance

Lorenzo di Credi: Selbstporträt, um 1488

Lorenzo di Credi
Lorenzo di Credi: Selbstporträt, um 1488

Lorenzo di Credi

Savonarola
Abb. 106: Savonarola

Von Lorenzo di Credi, dem Lieblingsschüler von Andrea del Verrocchio und Mitschüler von Leonardo da Vinci und Botticelli, sind die Lebensdaten leider nicht erhalten geblieben. Von seinen Zeitgenossen erfahren wir, daß er sehr fromm war und perfekt kopieren und imitieren konnte. Als der fanatische Dominikanermönch Savonarola (Abb. 106) sich 1489 in Florenz niedergelassen hatte, wurde Lorenzo sogleich ein treuer Anhänger von ihm und warf sogar im Jahre 1497 auf den von diesem Mönchen befohlenen „Scheiterhaufen der Eitelkeit“, – auf dem alles landen sollte, was angeblich gottesunwürdig war wie Würfel, Brettspiele, Hand- und Fußbälle, Musikinstrumente, Perücken, Schmuck etc., – seine sämtlichen hervorragenden Aktstudien. Als Savonarola im Jahre 1498 zum Sturz des Papstes Alexander VI. aufrief, wurde der Mönch jedoch selbst gestürzt und nach grausamen Folterungen verbrannt.

Erst viele Jahre später, im Jahre 1513, begann Lorenzo wieder zu malen. Und wie in der Vergangenheit waren seine Zeitgenossen von seinen Werken begeistert: „Damals malte er seinen heiligen Sebastian, der so viel männliche Pracht und Schönheit ausstrahlte, daß die Damen, die in San Marco ihre Sünden beichten wollten, in Verwirrung gerieten. Oft mußten die Patres von ihren schönen Büßerinnen hören, das Gemälde habe sie erst zu ihren Ehebrüchen inspiriert, die sie unter Tränen beichteten. Das eindrucksvolle Werk wurde deshalb aus der Kirche entfernt und schließlich an den französischen König Franz I. verkauft.“ (in: James Cleugh: Die Medici. München 1988, 4. Auflage, S. 331)


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