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Begegnungen mit Zeitgenossen der Renaissance

Hans Holbein der Jüngere: Porträt einer englischen Frau, um 1534

Porträt einer englischen Frau, um 1534
Porträt einer englischen Frau, um 1534

Wie man im 16. Jahrhundert gegen Hexen vorging!

„Vor der Richterbank rissen Scharfrichterfäuste der Angeklagten die Kleider vom Leibe, der Matrone wie dem kaum mannbaren Mädchen. Die Körperhaare wurden abgeschoren oder abgesengt, da möglicherweise in ihnen ein Zaubermittel verborgen sein konnte, das unempfindlich gegen die Folterqualen machte. Gierige Finger und Augen betasteten den Körper vom Haupt bis zu den Füßen nach dem Teufelsmal, einer Warze, einem Muttermal, einem Leberfleck, durch deren Vorhandensein das Schicksal der Angeschuldigten entschieden wurde. Sie war vom Teufel gezeichnet, trug das Stigma diabolicum auf sich, war daher eine Hexe!

An diese seelischen Foltern schlossen sich dann die körperlichen, die den Frauen die Gelenke zerrissen, die Glieder verstümmelten und an Geist und Körper gebrochene Krüppel für das Schafott oder den Scheiterhaufen reif machten. Selbst vor dem gesegneten Leib machten diese Teufel nicht halt ... Mit unerhörter Grausamkeit suchten die Hexenrichter (im Schutze der Kirchen) die Qualen ihrer Opfer zu verlängern, um damit ihre eigene Lust zu erhöhen. Eine Hemmung hatten sie meist nicht zu befürchten. Starb die Gepeinigte unter den Henkersfäusten, dann hatte der Teufel sie umgebracht, um ein Geständnis zu verhindern. Auf Rechnung des Satans kamen aber noch andere, recht schwerwiegende Dinge. Junge Hexen wurden in den Kerkern von Teufeln vergewaltigt, das bezeugten die Büttel, Scharfrichter und Gefangenenwärter. Wehe den Hexen, wenn sie diesen ‚Teufel‘ in einem der genannten Gerichtsbeamten wiedererkannten. Am nächsten Morgen wurde sie dann tot aufgefunden, den Kopf nach hinten gedreht, - ermordet vom Teufel!“ (in: Max Bauer, ebenda, S. 365/366)


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