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Begegnungen mit Zeitgenossen der Renaissance

Unbekannter Meister: Bildnis von Giordano Bruno

Bildnis von Giordano Bruno
Bildnis von Giordano Bruno

Giordano Bruno, eines der vielen Opfer der katholischen Kirche

Giordano Bruno (1548-1600), eines der vielen Opfer der katholischen Kirche, hatte das große Unglück gehabt, in einer tiefreligiösen und daher sehr intoleranten Zeit geboren zu werden. Im Jahr 1548 hatte er nämlich in Nola, einer kleinen Stadt in der Nähe von Neapel, das Licht der Welt erblickt. Das Königreich von Neapel gehörte seit dem Jahr 1503 dem spanischen König Ferdinand II. von Aragon († 1516), der mit dem wohl intolerantesten Menschen seiner Zeit, der religiös-fanatischen Königin Isabella von Kastilien-León († 1504), verheiratet war. Im Jahr 1478 hatte sie vom Papst Sixtus IV. († 1484) eine Bulle übermittelt bekommen, die sie und ihren Beichtvater, Thomas de Torqueda (1420-1498), ermächtigte, in ihren Ländern Inquisitions- bzw. Ketzergerichte einzurichten und im eigenen Namen abzuhalten. 1481 brannte in Sevilla bereits der erste Scheiterhaufen. Selbstverständlich gab es nach der Besitznahme des neapolitanischen Königreiches durch den spanischen König Ferdinand II. auch schon dort bald Inquisitionsgerichte, die, nachdem sich der Protestantismus in vielen Ländern Mittel- und Nordeuropas durchsetzen konnte, von den Päpsten ebenfalls als nützliches Instrument zur Bekämpfung der Ketzerei übernommen wurden. So ließ Papst Paul III. († 1549) im Jahr 1542 die Inquisition z. B. nach spanischem Vorbild erneuern und in Rom zentralisieren.

Die Eltern von Giordano Bruno waren Giovanni Bruno und Fraulissa Savolina. Von seinem Vater erfahren wir aus den zeitgenössischen Quellen, dass er Soldat gewesen war und später ein kleines Anwesen in einem Dorf vor den Toren Nolas besaß. Vater und Mutter waren zum Zeitpunkt seiner grausamen Verbrennung im Jahr 1600 bereits verstorben. Getauft worden war Giordano auf den Namen Filippo. Als er 11 oder 12 Jahre alt war, schickten seine Eltern ihn nach Neapel, damit er dort an der Universität seine Studien begann. Vermutlich hatten sie sich gewünscht, dass ihr hochintelligenter Sohn es letztendlich zu einem angesehenen Juristen bringen würde.

Bevor er jedoch mit dem Jurastudium beginnen konnte, hatte er wie alle seine Zeitgenossen sich erst einmal in die Artisten-Fakultät einzuschreiben, um in deren erstem Ausbildungsabschnitt, dem Trivium, in Grammatik, Rhetorik und Logik und im zweiten Ausbildungsabschnitt, dem Quadrivium, in Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie unterrichtet zu werden. Wir kennen nicht den Grund, der ihn schließlich als 17-Jährigen bewog, am 15. Juni 1565 in den Dominikanerorden einzutreten. Beim Eintritt wechselte er seinen Namen. Fortan hieß er Giordano. Schon ein oder zwei Jahre später kam es zum ersten Konflikt mit dem Orden. Aus seinen persönlichen Aufzeichnungen erfahren wir, dass man ihm zu dieser Zeit in Neapel bereits zweimal den Prozess gemacht hatte: „... das erste Mal, weil ich gewisse Bilder und Figuren von Heiligen fortgegeben und nur das Kruzifix bei mir behalten habe, indem man mir vorwarf, ich verachte jene Heiligenbilder.“ (in: Giordano Bruno, Gesammelte Werke, herausgegeben von Ludwig Kuhlenbeck, Leipzig, Jena, 1904-1909, Band 6, S. 161). Zudem hatte er große Schwierigkeiten, die christliche Trinitätslehre zu akzeptieren. Es fiel ihm schwer, ja unmöglich, die sogenannten Wahrheiten der katholischen Kirche, ohne sie hinterfragen zu dürfen, als göttliche Gebote anzuerkennen. Trotz der weiteren Konflikte mit dem Dominikanerorden wurde er im Jahr 1572 zum Priester geweiht und begann schließlich in der Universität seines Ordens, an der San Domenico Maggiore, sein Studium der Theologie, das er im Jahr 1575 abschloss. Ein Jahr später, 1576, kam es zum bereits lang erwarteten Bruch mit dem Orden.

Die 11 Jahre, die er im Dominikanerorden gelebt hatte, hatten ihn zu einem bissigen und schonungslosen Kritiker an den Missständen der katholischen Kirche werden lassen, zu einem zweiten „Erasmus von Rotterdam“, der zudem die Verlogenheit und Heuchelei in den Klöstern, wie er sie persönlich erlebt hatte, anprangerte. Die Bücher, die er als Mönch und Priester gelesen hatte und die ihn in seinem Denken sehr beeinflussten, stammten u.a. von den großen griechischen Denkern und Philosophen Aristoteles und Platon, den Kirchenvätern, den Neuplatonikern, den arabischen Denkern und Weisen Averroës, Avicenna und Avicebron und den römischen Dichtern Vergil, Ovid und Lukrez. Besonders hatten ihn außerdem die Werke von Nikolaus von Kues (1401-1464) und Kopernikus (1473-1543) interessiert.

Giordano Bruno hatte sich nach der Abwendung von seinem Orden zuerst nach Rom zum Kloster Santa Maria Sopra Minerva begeben. Dort erfuhr er, dass der Prokurator des Dominikanerordens der San Domenico Maggiore bereits 130 Anklagepunkte gegen ihn übermittelt hatte. Daher blieb ihm nur noch die Flucht. Er legte das Ordensgewand für immer ab und wollte fortan nichts mehr mit seinem Orden und der katholischen Kirche zu tun haben. Es folgte eine 16-jährige Wanderschaft, die ihn nach Noli, Genua, Savona, Turin, Venedig, Padua, Bergamo, Lyon, Genf, Toulouse, Paris, London, Marburg, Wittenberg, Prag, Helmstedt, Frankfurt am Main und schließlich wieder nach Venedig führte. Giordano Bruno war ein hochintelligenter Mensch, der über ein ausgezeichnetes Gedächtnis verfügte und der Italienisch, Latein und Spanisch sprach. Aber er war auch ein sehr schwieriger Mensch, der sehr stur sein konnte. So weigerte er sich zum Beispiel, Englisch zu lernen. Dabei hätte ihm das Erlernen dieser Sprache sehr bei seinem Lehrauftrag und in seinem alltäglichen Leben in London in den Jahren 1583 bis 1585 geholfen. Außerdem konnte er die Arroganz und Dünkelhaftigkeit seiner akademischen Kollegen nicht ausstehen, was er in seinen bissigen Satiren deutlich zu Wort brachte. Es wundert daher kaum, dass er während seiner Wanderjahre wenig Freunde in der Gelehrtenwelt fand. So wurde er am 6. August 1579 in Genf, wo er sich im Mai 1579 in der dortigen Universität immatrikuliert hatte, verhaftet und ins Gefängnis geworfen, weil er eine Streitschrift gegen einen angesehenen Philosophieprofessor abgefasst hatte, in der er diesem in „beleidigender Weise 26 Irrtümer in einer seiner Vorlesungen“ nachgewiesen hatte.

In den 16 Jahren Wanderschaft konnte er jedoch auch von sehr glücklichen Begebenheiten in seinem Leben berichten. Als er zum Beispiel im Jahr 1581 nach Paris kam, erhob ihn der französische König Heinrich III. († 1589) zum außerordentlichen Professor am Collège de Cambrai. Im Frühjahr 1583 schloss er in London eine enge Freundschaft mit dem dortigen französischen Botschafter, Michel de Castelnau (um 1520-1592), dem Markgrafen von Mauvissière. Seine wohl ruhigste und friedlichste Zeit in seinem Leben verbrachte er von August 1586 bis März 1588 in Wittenberg. Anfang Juli 1590 traf er in Frankfurt am Main ein. Hier erhielt er im Sommer 1591 von dem Buchhändler Ciotto eine briefliche Einladung eines gewissen Giovanni Mocenigo, eines niederen Adligen aus Venedig, der von ihm in der Gedächtniskunst unterrichtet werden wollte und ihn daher aufforderte, zu ihm nach Venedig zu kommen. Giordano Bruno nahm die Einladung an und traf im August 1591 in Venedig ein. Damit hatte er den größten Fehler in seinem Leben begangen. Er hatte die religiöse Situation im Abendland und besonders in Italien nicht richtig eingeschätzt. Er hatte das Strafsystem der katholischen Kirche für Glaubensabtrünnige, das Inquisitionssystem, zudem unterschätzt. Als es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen ihm und seinem neuen Dienstherrn, Giovanni Mocenigo, kam, drohte Letzterer ihm, ihn bei der Inquisition zu denunzieren. Giordano Bruno entschied sich deshalb, ins sichere Frankfurt am Main zurückzukehren. Doch sein Dienstherr war schneller. Er ließ ihn in der Nacht vom 22. zum 23. Mai 1592 zunächst in einer Dachkammer und dann in einem Kellerverlies seines Palastes gefangen setzen. Bereits am 23. Mai übergab Giovanni Mocenigo dem Pater Inquisitor von Venedig sein Denunziationsschreiben, in dem Giordano Bruno in ungefähr 20 Punkten der Ketzerei beschuldigt wurde. Einen Tag später, am 24. Mai, wurde Giordano Bruno verhaftet und in das Gefängnis der Inquisition überführt. Am 25. Mai überreichte Giovanni Mocenigo eine zweite Anzeige, die der venezianische Pater Inquisitor an das Heilige Offizium in Rom weiterleitete. Am 29. Mai, als Giovanni Mocenigo bereits seine dritte Eingabe machte, wurde Giordano Bruno zum ersten Mal verhört.

Nachdem man ihn vermutlich mehrere Male schwer gefoltert hatte, brach Giordano Bruno am 30. Juli 1592, körperlich und seelisch am Ende, zusammen und bat um Vergebung für seine Irrtümer und versprach zusätzlich, sein Leben zu ändern. Im Februar 1593 lieferte man ihn trotzdem nach Rom aus, wo er die nächsten sieben Jahre im Gefängnis des Heiligen Offiziums verbringen musste. Am 14. Januar 1599 erklärte man ihn dort schließlich zum Ketzer. Am 21. Oktober 1599 erhielt Giordano Bruno das Recht, Stellung zu seiner Verurteilung zu nehmen. Hierbei verkündete er, dass er nichts bereue und dass er keinen Anlass zu einem Widerruf sehe. Am 17. Februar 1600 wurde er letztendlich als Ketzer öffentlich hingerichtet. Man entkleidete ihn, knebelte ihn, band ihn an einen Pfahl und verbrannte ihn lebendig. Ein Augenzeuge berichtet uns von seiner Hinrichtung: „Er [Giordano Bruno] sah bleich und blass aus – offenbar geschwächt von dem Blutverlust, den er durch die vergangenen Marterungen erlitten hatte. Seine Arme hingen wie leblos herunter. Man hatte sie aus den Gelenken gerissen, als man ihn über das Rad geflochten hatte. Nicht genug damit – die furchtbaren Marterwerkzeuge hatten an vielen Stellen das Fleisch bis auf den Knochen heruntergeschabt.“ (in: Giordano Bruno, Gesammelte Werke, herausgegeben von Ludwig Kuhlenbeck, ebenda, Band 6, S. 160). Ein anderer Augenzeuge, ein gewisser Kaspar Schoppe, schrieb in einem Brief, datiert auf den 17. Februar 1600, Folgendes: „Heute also ist er [Giordano Bruno] zum Scheiterhaufen oder Brandpfahl geführt worden. Als hier dem schon Sterbenden das heilige Kruzifix vorgehalten wurde, wandte er mit verachtender Miene sein Haupt ...“ (in: Giordano Bruno, Gesammelte Werke, herausgegeben von Ludwig Kuhlenbeck, ebenda, Band 6, S. 232).

Zwei Tage später, am 19. Februar 1600, las man in einer römischen Zeitung Folgendes: „Am Donnerstagmorgen wurde auf dem Campo dei fiori jener verbrecherische Dominikanermönch aus Nola lebendig verbrannt, von dem wir in einem der letzten Blätter berichteten: ein sehr hartnäckiger Ketzer, der nach seiner Laune verschiedene Dogmen gegen unseren Glauben ersonnen hatte, und zwar insbesondere gegen die heilige Jungfrau und die Heiligen. Dieser Bösewicht wollte in seiner Verstocktheit dafür sterben, und er sagte, er sterbe als Märtyrer und sterbe gern und seine Seele werde aus den Flammen zum Paradies emporschweben. Aber jetzt wird er ja erfahren, ob er die Wahrheit gesagt hat!“ (in: Giordano Bruno, Gesammelte Werke, herausgegeben von Ludwig Kuhlenbeck, ebenda, Band 6, S. 228).

Giordano Bruno wurde wie Millionen von Menschen des 15. bis 17. Jahrhunderts von der Inquisition erfasst und auf ihr Betreiben hin getötet. Besonders in Spanien und Italien führte schon die geringste Abweichung von den kirchlichen Dogmen zur Gefangensetzung. Vor den Spitzeln der Inquisition, die es im gesamten Abendland gab, war niemand sicher. Im Jahr 1603 kamen sämtliche Schriften von Giordano Bruno zudem auf den Index librorum prohibitorum, das Verzeichnis der für Katholiken verbotenen Bücher, den es seit 1564 gab und der erst im Jahr 1965 aufgehoben wurde. Die Verbrennung von Giordano Bruno wurde zum großen Schandfleck der katholischen Kirche, die schließlich im Namen Gottes einen Menschen auf grausamste Art und Weise getötet hatte. Es hatte daher von ihrer Seite nicht an Versuchen gefehlt, dessen Hinrichtung vollkommen abzustreiten und die vorhandenen Dokumente, die über seinen Prozess und seine Verbrennung berichten, als Fälschungen hinzustellen. Erst im Jahr 2000 erklärten der päpstliche Kulturrat und eine theologische Kommission sich bereit, die Hinrichtung auch aus kirchlicher Sicht als Unrecht zu betrachten.

Was für schreckliche Verbrechen hatte Giordano Bruno eigentlich begangen, dass die katholische Kirche im Jahr 1600 seinen Tod wollte:

  1. Giordano Bruno lehnte zum Beispiel die religiösen Praktiken beim Abendmahl ab: „das Brot könne nicht in Jesus’ Fleisch verwandelt werden“.
  2. Außerdem lehnte er sämtliche Religionen ab. Das Christentum (die katholische Kirche) hielt er nicht nur für eine entartete Form des Judentums, der jüdischen Religion, sondern wegen seiner Verehrung von Heiligen für einen Götzendienst.
  3. Auch den Trinitätsgedanken und den personalen Gottesbegriff lehnte er ab. Dass man einen Menschen wie Jesus Christus zum Gott oder zum eingeborenen Gottessohn erklärte, erschien ihm Blasphemie.
  4. Seine Lehre von der göttlichen und unsterblichen Weltseele, die alles durchdringt, vom unendlichen Universum und von der unendlichen Zahl von Sonnensystemen und der unendlichen Zahl von bewohnten Welten, beschrieben in seinen Werken „Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen“, „Vom Unendlichen, dem All und den Welten“ und „De immenso“, widersprachen/widersprechen der Lehre der katholischen Kirche. Sein Grundsatz diesbezüglich war: „Da es im Universum keine Wiederholung gibt, sondern unendliche Mannigfaltigkeit der Formen, Farben, Bewußtseinsstrukturen, gleicht kein Gestirn dem anderen, keine Menschheit eines Sterns der anderen.“ (in: Jochen Kirchhoff, Giordano Bruno, Reinbek bei Hamburg 19934, S. 105).

Giordano Bruno wurde durch seine Verbrennung am Marterpfahl zum Märtyrer der Geistesfreiheit und der Naturwissenschaften. Aber es muss noch einmal deutlich darauf hingewiesen werden, dass er die Existenz Gottes niemals leugnete. Für ihn war Gott „identisch mit der Wahrheit, der Weisheit und der Schönheit.“ (in: Jochen Kirchhoff, Giordano Bruno, ebenda, S. 57). Allerdings war Gott für ihn, wie bereits erwähnt, keine Person, sondern die Weltseele, eine göttliche und unsterbliche Substanz, die alles durchdringt: Die Natur ist Gott in allen Dingen. Daher sei alles belebt und beseelt. Das göttliche „Denken“ sei identisch mit den Gesetzen des Universums. Die Welt fasste Giordano Bruno als eine unendlich-ewige Totalität auf, die immer gewesen sei und die immer sein werde. Nur die Einzelgestirne und die Lebewesen auf ihnen seien dem Werden und Vergehen unterworfen, zumindest in ihrer Körperlichkeit. Ihre Seele werde aber fortleben. Giordano Bruno hielt eine Wiedergeburt der menschlichen Seele in einem Tier, einer Pflanze oder in mineralischer Form für durchaus möglich. Derartiges geschehe seiner Meinung nach sogar fortwährend. Leben sei nie entstanden, sondern sei immer gewesen und würde immer sein: „Die Seele des Menschen ist in spezifischer und genereller Wesenheit dieselbe wie die der Fliegen, der Austern, der Pflanzen, überhaupt jeglichen beseelten Wesens. Denn es gibt keinen Körper, der nicht mehr oder weniger lebendig und vollkommen in sich selber Anteil hätte an der Weltseele.“ (in: Giordano Bruno, Gesammelte Werke, herausgegeben von Ludwig Kuhlenbeck, ebenda, Band 6, S. 40). Mit Nachdruck wies er daraufhin, dass die Seele in der Lage sei, den Körper zu verlassen und dass sie eine vom Körper unabhängige Eigenexistenz besitze. Die Weltenseele bzw. der mit ihr identische unendliche Raum setze sich aus der unendlichen Zahl von Einzelseelen oder Monaden zusammen: „Die Seelenmonade, die sich selbst in harmonische Übereinstimmung zu bringen vermochte mit dem Weltengrund, dem Absoluten, der Einheit, verläßt den Kreislauf der Wiedergeburten, wird zum weltschöpferischen Werkzeug der Gottheit.“ (in: Jochen Kirchhoff, Giordano Bruno, ebenda, S. 119). Für Giordano Bruno war der Kosmos ein Organismus, kein Mechanismus, deshalb könne er auch „mathematisch niemals vollgültig beschrieben und erfaßt werden. Während Galilei alles Nicht-Mathematische als ‚subjektiv‘ aus der Naturwissenschaft auszuschließen bestrebt ist, in der Annahme, die Mathematik sei das objektive Wesen der Natur, weist Bruno einen derartigen Anspruch der Mathematik scharf zurück. Für ihn ist die Mathematik bestenfalls eine Hilfswissenschaft mit begrenztem Anwendungsbereich ... “ (in: Jochen Kirchhoff, Giordano Bruno, ebenda, S. 18).

Auch wenn für Giordano Bruno im Gegensatz zu Galileo Galilei (1564-1642) die Mathematik nicht der Schlüssel zur Erschließung des Kosmos war, waren seine Entdeckungen hinsichtlich unseres Sonnensystems seiner Zeit Jahrhunderte voraus:

  1. Er erkannte, dass es sich bei den Fixsternen am Himmel um Sonnen handelte.
  2. Er wies als Erster auf die Achsendrehung der Sonne hin.
  3. Er behauptete als Erster, dass die Planeten sich nicht auf einer kreisförmigen, sondern auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegten.
  4. Er entdeckte als Erster die polare Abplattung der Erde.
  5. Er wies daraufhin, dass es hinter dem Saturn noch weitere Planeten geben müsse, was 1781 mit der Entdeckung des Uranus und 1846 mit der Entdeckung des Neptun bestätigt wurde.
  6. Er erkannte die Abhängigkeit der Bahngeschwindigkeit der Planeten von der Sonnenentfernung: je weiter die einzelnen Planeten von der Sonne entfernt sind, desto langsamer ist ihre Bahngeschwindigkeit.

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