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26/08/2020

Die erste bekannte heimliche Liebesehe bei den Habsburgern

Katharina von Österreich und Steiermark (1320-1349)

Katharina, geboren am 9. Februar 1320, die ältere Tochter des Herzogs Leopold I. von Österreich und der Steiermark und seiner Gattin, Katharina von Savoyen, verlor ihren Vater bereits im Alter von sechs Jahren. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Agnes, die um 1322 das Licht der Welt erblickte, wuchs sie bei ihrem Onkel Albrecht II. († 1358), einem jüngeren Bruder und Nachfolger ihres Vaters, auf, der für sie und ihre jüngere Schwester die Ehepartner nach rein politischen Gründen aussuchte. So wurde sie um 1338 in Paris in Gegenwart des Papstes Benedikt XII. standesgemäß mit einem der mächtigsten Edelleute der Picardie, Enguerrand VI., der sieben Jahre älter als sie war, verheiratet. Im Jahr 1340 schenkte sie ihrem Gatten den Sohn und Nachfolger, Enguerrand VII. († 1397). Ihre Ehe währte nur knapp sieben Jahre, denn ihr Gatte starb bereits im Jahr 1346. Ein Jahr später lernte sie den jungen und hübschen Grafen Konrad II. von Hardegg, den Burggrafen von Magdeburg, kennen und lieben und heiratete ihn ohne Wissen ihres Onkels, des Herzogs Albrecht II., im Jahr 1348. Dies ist die erste bekannte heimliche Liebesehe in der Dynastie der Habsburger. Albrecht II. war über das eigenmächtige Handeln seiner Nichte so erbost, dass er alle vier Brüder Hardegg des Landes verwies. Diese stellten sich sogleich unter den Schutz des Königs Karl IV. Katharinas privates Glück währte nur sehr kurz. Ihre große Liebe, ihr Gatte Konrad II., starb bereits am 25. September 1349 an der Pest, und sie folgte ihm drei Tage später, am 28. September 1349, ebenfalls als Opfer dieser Epidemie.

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