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Frohe Weihnachten / Merry Christmas

Eine wunderschöne Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2025 wünscht Ihnen, meine lieben Leser und Leserinnen, Ihre Maike Vogt-Lüerssen von Downunder.

Möge das nächste Jahr Ihnen Gesundheit und viel Liebe schenken. Ganz besonders möchte ich mich bei denjenigen bedanken, die meine Bücher und E-Books gekauft haben und mir damit ermöglichen, meiner großen Leidenschaft, der Geschichte, weiterhin nachgehen zu können.

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Alltagsgeschichte des Mittelalters

III. 2.2. Waffen

An Waffen besaß jeder Reiterkrieger ein oder mehrere Schwerter, sowie Lanzen, Armbrust, Pfeil und Bogen, Streit- oder Mordäxte, Sensen, Glefen und Morgensterne. Zur Verteidigung diente im 12. Jh. der dreieckig, gewölbte und ungefähr 90 - 120 cm große Schild, der aus lederbezogenem Holz bestand und in der Mitte oder nur am Rand mit Eisen beschlagen war. Später wurden die Schilde kleiner, abgerundeter und flacher. Auf der Innenseite, die z.T. mit unterschiedlichen farbigen Motiven versehen war, befanden sich kurze und lange Bänder, um den Schild bei Nichtgebrauch festhalten oder umhängen zu können.

Die Lanze stellte die älteste Waffe dar. Schon Tacitus berichtete von Germanen, die mit Lanze (Frame) und Schild bewaffnet waren. Im 12. Jh. wurde die 4 m lange Stoßlanze, die länger und schwerer als die germanische Wurflanze war, zur charakteristischen Angriffswaffe des Ritters. Sie bestand aus einem oft bunt bemalten Schaft aus Eschenholz und einer eisernen Spitze, die in gefährlichen Kämpfen häufig durch eine dreikantige Lanzenspitze und auf Turnieren durch ein Krönlein ersetzt wurde. Letzteres verhinderte tödliche Verletzungen beim Turniergegner.

Gegen Ende des 13. Jhs. wurde die Hand des Kämpfers noch durch eine runde Brechscheibe am Lanzenschaft gegen Hieb und Schlag geschützt. Zusätzlich wurde der Handgriff durch einen Ring aus Stahlkugeln so gesichert, daß die Waffe bei Angriff und Stoß nicht entgleiten konnte. Gegen Ende des 14. Jhs. besaßen die Rüstungen auf der rechten Seite der Brustplatte einen Rüsthaken, auf dem die Lanze während des Stoßes liegen konnte. Den kräftigsten Lanzenstoß erzielte der Kämpfer nämlich, wenn er die Waffe unter der rechten Achsel einlegte und mit der rechten Hand führte. Diese Position konnte aber ohne Rüsthaken nicht lange eingehalten werden. Kämpfte der schwerbewaffnete Reiter nicht, trug er die Lanze geschultert oder frei in der Hand oder legte sie über den Sattelknauf.

Die Hauptwaffe des Ritters, so wurde der berittene Kämpfer in der zweiten Hälfte des 11. Jhs. genannt, aber war das zweischneidige, 80 - 90 cm lange Schwert, dessen Griff bevorzugt aus Gold oder Silber gefertigt und mit Edelsteinen besetzt war und das stets in der Scheide an einem Gurt um die Hüfte - normalerweise auf der linken Seite - getragen wurde. Nur ungern trennte sich der ritterliche Herr von dieser Waffe. Selbst zu Hause hingen die Schwerter in hölzernen, mit Leder überzogenen, z.T. sehr kostbaren Scheiden am Gurt oder befanden sich zumindest in Reichweite ihrer Besitzer.

Mit diesen zweihändig geführten Waffen konnten dem feindlichen Gegenüber schreckliche Verletzungen zugefügt werden.

"Bei Gräberfunden entdeckte man Männer, die von solchen Schwerthieben von der Schulter bis zum Oberschenkelknochen zerfetzt worden waren. Andere hatten ganze Arme verloren, und in einem Fall waren – durch einen auf die Knie gezielten Hieb von der Seite – beide Unterschenkel abgetrennt." (in: Ernle Bradford, Kreuz und Schwert, München 1981, S. 42)

Hiebe, die den Helm und Schädel des Gegners bis zur Schulter spalteten oder sogar bis zum Oberschenkel reichten, waren nicht selten.

Deshalb mußte die Rüstung besonders im Kopfbereich verstärkt werden. Begnügte man sich im 7. Jh. noch mit dem Spangenhelm, trugen die Ritter im 13. Jh. z.B. den Kübelhelm mit Naseneisen oder den Topfhelm, der besonders auf Turnieren mit einer Helmzier versehen wurde. Dieser Schmuck, der, wie bereits beschrieben, Tiere, Schiffe, Kronen etc. darstellen konnte, bestand aus Holz, Leder, Leinen oder Pergament und war oft bunt bemalt oder vergoldet.

Aber außer dem Schwert gab es noch andere gefährliche Waffen wie den Stechdolch, den Morgenstern, die Kriegssense, die Glefe (ein kurzer Speer mit Widerhaken), den Streithammer, die Streitaxt, Pfeil und Bogen und die Armbrust.

Alle genannten Waffen einschließlich des Pfeilbogens hielt man damals eines Ritters für unwürdig. Dabei gehören Pfeil und Bogen zu den ältesten Schußwaffen der Menschheit. Der Bogen wurde im Mittelalter aus Eschen-, Ulmen- oder Eibenholz hergestellt und mit einer Sehne aus Schafdarm versehen. Im Holz- oder Lederköcher wurden die Pfeile, die im 14. Jh. eine Länge von 1 m betrugen, um die Schulter gehängt. Mit einem englischen Langbogen aus Eibe traf man noch in einer Entfernung von 500 m sicher sein Ziel. Und von einem Fachmann konnten 10 - 12 Pfeile pro Minute abgeschossen werden, da dieser Bogen den Abschuß von drei bis vier Pfeilen zur gleichen Zeit ermöglichte.

Gerade wegen dieser großen Treffsicherheit wurde die Verwendung von Pfeil und Bogen und Armbrust in Kriegssituationen im Jahre 1139 auf dem Zweiten Lateranischen Konzil unter Strafe verboten.

"Wir verbieten weiterhin unter Androhung des Bannfluchs, daß die tödliche und Gott widerwärtige Kunst der Armbrustschützen und Bogenschützen gegen Christen und Gläubige angewandt wird." (in: Joachim Bumke, ebenda, 1. Bd., S. 235)

Mit der Armbrust, die im Durchschnitt 8 kg wog und eine höhere Durchschlagskraft als der Pfeil aufwies, konnte ein geübter Schütze sein Ziel auf 100 m Entfernung sicher treffen und pro Minute 1 - 2 schwere Eisenbolzen abschießen. Auch diese Waffe war keine mittelalterliche Erfindung. Die Chinesen verwendeten sie bereits im 12. Jh. v. Chr. und auch die Griechen und Römer bedienten sich ihrer. Vom 5. - 10. Jh. n. Chr. geriet die Armbrust jedoch in Vergessenheit.


Lesetipps:
  • Chevedden, Paul E., Les Eigenbrod, Vernard Foley und Werner Soedel: Das Trebuchet - die mächtigste Waffe des Mittelalters, S. 80-86, in: Spektrum der Wissenschaft, September 1995
  • Foley, Vernard, George Palmer und Werner Soedel: Die Armbrust, S. 106-115, in: Spektrum der Wissenschaft, März 1985
  • McEven, Edward, Robert L. Miller und Christopher A. Bergman: Die Geschichte von Pfeil und Bogen, S. 118-125, in: Spektrum der Wissenschaft, August 1991

als Buch
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