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Begegnungen mit Zeitgenossen der Renaissance

Jan van Eyck: Seine Gattin Margareta im Alter von 33 Jahren, 1439

Margareta, Gattin von Jan van Eyck
Jan van Eycks Gattin Margareta im Alter von 33 Jahren, 1439

Margareta und Jan van Eyck

Über Margareta, geboren im Jahre 1406, wissen wir so gut wie nichts. Etwas besser steht es da um ihren Ehemann, Jan van Eyck (Abb. 18), dem berühmtesten Maler und Porträtisten am burgundischen Hof. Jan wurde in Maaseyck, einem kleinen Städtchen an der Maas, geboren und stammte aus einer berühmten Malerfamilie. Auch seine Geschwister, der ältere Bruder Hubert († 1426), der Bruder Lambert und die Schwester Margareta gingen dieser Verdienstmöglichkeit nach. Jan und Hubert waren zuerst als Hofmaler bei dem Herzog Wilhelm VI. von Bayern-Hennegau-Holland tätig. Nach dessen Tod am 31. Mai 1417 fand zumindest Jan bei dessen jüngstem Bruder, Johann III. Ohnegnade († 1425) (Abb. 19), dem ehemaligen Bischof von Lüttich und nunmehrigen Grafen von Holland, vom 24. Oktober 1422 bis zum 11. September 1424 den Auftrag dessen Residenz in Den Haag malerisch auszuschmücken. Nach dessen Tod am 5. Januar 1425 trat Jan van Eyck in den Dienst von Philipp dem Guten († 1467) (Abb. 20) als sein Kammerherr und Hofmaler, in dessen Residenz in Lille er zunächst tätig war. Sein Bruder Hubert arbeitete zu dieser Zeit vermutlich schon für Letzteren. Der burgundische Herzog lernte schon bald nicht nur Jans künstlerischen Talente, sondern auch seine höflichen Umgangsformen und diplomatischen Fähigkeiten zu schätzen und betraute ihn deswegen von 1426 bis 1436 mit wichtigen geheimen politischen Aufträgen. So hielt sich Jan van Eyck z.B. in den Jahren 1428 - 30 in Spanien und Portugal auf. Außerdem stieg er zum Ratsmitglied auf und nahm schließlich eine besondere Vertrauensposition beim burgundischen Herrscher ein, für den er, wie es später auch Leonardo da Vinci für seine Dienstherren tat, wiederholt die Dekorationen bei festlichen Gelegenheiten sowie die entsprechenden Kostüme und die notwendigen Accessoires entwarf. Seit ungefähr 1430 lebte Jan (Abb. 21) zudem als angesehener Hof- und Stadtmaler in Brügge, wo er sich 1432 ein Haus kaufen und 1433 seine Margareta oder Marguerite heiraten konnte. Im Juni 1434 kam das erste Kind auf die Welt, das als Taufpaten den burgundischen Herzog persönlich nennen durfte (Abb. 22). Das zweite Kind folgte schon im September 1435. Und dann wurde es still um Jan van Eyck und seine Familie. Nur noch drei Informationen sind erhalten geblieben: Im Jahr 1436 wurde Jan noch einmal vom burgundischen Herzog auf eine geheime Mission geschickt; Ende Juni 1441 starb der große Maler in Brügge; und im Jahre 1449/1450 wurde seine Tochter Lievine noch als sehr junges Mädchen ins Kloster von Maaseyck gegeben. Was aber mit Margareta geschah, ob sie noch einmal heiratete, wann sie starb, wie ihr Leben ohne Jan verlief, ist leider nicht zu erfahren.

Jan van Eyck
Abb. 18: Jan van Eyck
Johann III. Ohnegnade
Abb. 19: Johann III. Ohnegnade (1374-1425)
 
Philipp der Gute
Abb. 20: Philipp der Gute, Herzog von Burgund seit 1419
Jan van Eyck
Abb. 21: Jan van Eyck, 1433
Margareta, die Gattin von Jan van Eyck
Abb. 22: Margareta, die Gattin von Jan van Eyck, als Heilige Maria mit vermutlich ihrem ersten Kind, einem Sohn, der dem Jesuskind sein Antlitz leiht

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