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Frohe Weihnachten / Merry Christmas

Eine wunderschöne Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2025 wünscht Ihnen, meine lieben Leser und Leserinnen, Ihre Maike Vogt-Lüerssen von Downunder.

Möge das nächste Jahr Ihnen Gesundheit und viel Liebe schenken. Ganz besonders möchte ich mich bei denjenigen bedanken, die meine Bücher und E-Books gekauft haben und mir damit ermöglichen, meiner großen Leidenschaft, der Geschichte, weiterhin nachgehen zu können.

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Begegnungen mit Zeitgenossen der Renaissance

G.B. Moroni: Porträt eines Gelehrten, um 1570

Porträt eines Gelehrten, um 1570
Porträt eines Gelehrten, um 1570

Die Ausbildung zum Gelehrten

Die Ausbildung zum Gelehrten verlief im 15. und 16. Jh. etwas anders als heutzutage. Denn um an den Universitäten studieren zu können, hatte man weder eine erfolgreich bestandene Aufnahmeprüfung noch einen speziellen höheren Schulabgang vorzuweisen. Ja, man mußte noch nicht einmal irgendeine Schule besucht haben! So wurde Martin Luthers ältester Sohn Johannes (1526-1575) mit sieben Jahren an der Universität von Wittenberg eingeschrieben.

Jeder neue Student, oft „Grünschnabel“ genannt, mußte zuerst einmal die Artistenfakultät besuchen, die aus zwei Ausbildungsabschnitten, dem Trivium und dem Quadrivium, bestand. Im Trivium wurde man in Grammatik, Rhetorik und Logik unterrichtet. Nach ungefähr drei bis acht Jahren – die Zeit war nicht vorgeschrieben – stand die erste Prüfung bevor. Wenn man diese erfolgreich gemeistert hatte, durfte man sich „Baccalaureus“ nennen. Martin Luthers Sohn Johannes erreichte sein Baccalaureat z.B. bereits mit 13 Jahren. Danach wurde man im Quadrivium in den Fächern Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie unterwiesen. Ungefähr zwei Jahre später konnte man es wagen, sich zur Abschlußprüfung der Artistenfakultät zu melden, um sich schließlich „Magister artium“ nennen zu dürfen.

Erst mit dem Erwerb dieses Titels war man berechtigt, das eigentliche Studium, sei es in der Theologie, Jura, Philosophie oder Medizin, zu belegen, daß im Falle der Medizin nach ungefähr fünf Jahren mit dem Erwerb des Doktortitels abschloß. Letzteres war nicht nur eine Frage des Wissens, sondern auch des Geldbeutels. Auf den obligatorischen Doktorfeiern hatten die „frischen“ Doktoren sowohl für das Essen und Trinken ihrer Professoren und Kommilitonen zu sorgen als auch die Professoren, bei denen sie geprüft worden waren, und die Hausmeister ihrer Universität neu einzukleiden. Als Doktor bzw. als Professor verdiente man aber hinterher nicht schlecht. Martin Luther und Melanchthon, die höchstbezahlten Professoren der Universität Wittenberg, hatten ein Jahreseinkommen von bis zu 400 Gulden. Im Vergleich dazu verdiente eine Magd 1 1/2 Gulden im Jahr. Und für diese 1 1/2 Gulden konnte man sich z.B. zwei frisch geschlachtete Kälber oder sechs Pflüge leisten.


Lesetipps:
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