Anna von Sachsen – Gattin von Wilhelm von Oranien
124 Seiten, mit Stammtafeln und 64 SW-Bildern, ISBN 978-1-9733-1373-1, 4. überarbeitete Auflage, € 7,80
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August von Sachsen als Bräutigam (er wird also wie so viele Prinzen in seinem Leben von seinen Eltern mehrmals verlobt worden sein), 1529

"Edelmuth und Großmuth waren freilich dem Kurfürsten [August von Sachsen] fremd." (in: August Beck: Johann Friedrich der Mittlere, Herzog von Sachsen – Ein Beitrag zur Geschichte des sechszehnten Jahrhunderts. 1 Theil. Weimar 1858, S. 565)

Kurfürst August, der zur Fastnachtszeit des Jahres 1557 viele Gäste in Dresden erwartete, schrieb am 8. Februar 1557 Folgendes an seinen dortigen Rat: „Lieben Getreuen. Nachdem euch unverborgen ist, daß viel Leute auf die bevorstehende Fastnacht anhero kommen werden und aber auf dem Markt desgleichen andern Plätzen, sowohl als in den Gassen, ein großer Wust Unflahtes, welcher sich den Winter über gesammelt und des großen Frosts halber bis anhero nicht hat können weggeschafft werden, vorhanden, daß denn nicht allein ein großer Mißstand, sondern dadurch auch ein großer Stank in den Gassen und sonst verursacht wird. So ist unser Befehl, ihr wollet die Vorsehung thun, daß das Eis in den Gassen, auf dem Markt und sonst allenthalben aufgehauen, die Gassen gereinigt und solches Eis and Andres auf den Bau an den Ort, den euch unser Zeugmeister Caspar Voigt zeigen wird, führen und schütten lassen und dafür sein, daß solches je eher je besser geschieht. Gleichfalls so wollet auch mit euern Bürgern verfügen, daß sie Feueröffen und Schornsteine förderlich fegen lassen ... desgleichen Lichtpfannen auf dem Markt und den Gassen so lange halten lassen, bis die Leute zu Bett kommen, damit dadurch soviel möglich Gezänk und andere Unlust mit Hülfe vermieden werden möge.“ (in: Karl von Weber: Anna, Churfürstin zu Sachsen, geboren aus dem Königlichen Stamm zu Dänemark – Ein Lebens- und Sittenbild aus dem sechzehnten Jahrhundert, Leipzig 1865, S. 188-189)

August von Sachsen, der wie seine Gattin, Anna von Dänemark, wegen seines Geizes sehr bekannt war, erhielt zum Neujahrsfest, an dem jeder verpflichtet war, seine Familie, seine Freunde und seine treue Dienerschaft mit einem Geschenk zu versehen, selbst ein sehr interessantes Geschenk: „Zwei Zahnstocher aus Hasenknochen, welche der Fürst von Anhalt im Jahr 1560 an August übersendete, noch dazu mit der Bemerkung, daß nur einer für ihn, der andere für Anna bestimmt sei.“ (in: Karl von Weber: Anna, Churfürstin zu Sachsen, geboren aus dem Königlichen Stamm zu Dänemark – Ein Lebens- und Sittenbild aus dem sechzehnten Jahrhundert, Leipzig 1865, S. 197)

(Bild im Sächsischen Stammbuch, Dresden, Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek)


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