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Die Wettiner — August der Starke (1670-1733), Kurfürst von Sachsen und König von Polen

August der Starke (1670-1733), Kurfürst von Sachsen und König von Polen

In den Memoiren von Wilhelmine von Preußen (1709-1758), der Markgräfin von Bayreuth, einer Zeitgenossin von August dem Starken, die ihm des Öfteren persönlich begegnet und sogar als seine zweite Gemahlin im Gespräch war, lesen wir über August den Starken Folgendes: "... Er [August der Starke] ist stets wegen seiner Galanterie sehr bekannt gewesen. Er besaß große Eigenschaften, aber sie wurden durch bedeutende Fehler verdunkelt. Eine zu große Neigung zu Vergnügungen ließ ihn das Glück seiner Völker und Staaten vernachlässigen, und sein Hang zum Trinken riß ihn hin, in der Trunkenheit Unwürdigkeiten zu begehen, welche sein Andenken für immer beflecken werden. ... Der Hof dieses Fürsten [August des Starken] war damals der glänzendste in Deutschland. Die Pracht grenzte an das Uebertriebene, alle Vergnügen herrschten dort, man konnte ihn mit Recht die Insel der Cythere nennen, denn die Frauen waren sehr liebenswürdig und die Höflinge sehr höflich. Der König unterhielt eine Art von Serail der schönsten Frauen seines Landes. Als er starb, berechnete man, daß er von seinen Maitressen 354 Kinder gehabt haben soll." (in: Memoiren der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth - Schwester Friedrichs des Großen, Erster Band, Leipzig 1924, S. 79-81). Aber es gibt nur über acht uneheliche Kinder von August dem Starken zeitgenössische Quellen, die ihn als seine Söhne und Töchter bestätigen, was aber nicht heißt, dass er doch sehr viel mehr Kinder gezeugt hatte. Schließlich ist es ja allgemein bekannt, dass die königlichen Herren in der Vergangenheit und selbst in unserer Zeit nicht alle Kinder, deren Väter sie waren bzw. sind, als die Ihrigen anerkannten (obwohl wir ja mittlerweile ihre Vaterschaft durch einen DNA-Test leicht bestätigen können). Sein einziges legitimes Kind war sein Sohn Friedrich August II., der sein Nachfolger in Sachsen und Polen wurde.

"... Dieser damals 50 Jahre alte Fürst [Wilhelmine schrieb diese Notiz im Jahr 1728, da war August der Starke bereits 57 oder 58 Jahre alt] hatte eine majestätische Haltung und Physiognomie, und eine leutselige und höfliche Art und Weise begleitete alle seine Handlungen. Er war für sein Alter sehr hinfällig, die furchtbaren Ausschweifungen, denen er sich ergeben, hatten ihm einen Zufall am rechten Fuße zugezogen, der ihn hinderte zu gehen und lange zu stehen. Es war schon der Krebs daran gewesen und man hatte den Fuß nur durch die Amputation zweier Zehen retten können. Die Wunde war stets offen und er litt fürchterlich." (in: Memoiren der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth - Schwester Friedrichs des Großen, Erster Band, Leipzig 1924, S. 89).


Lesetipps:

Videotipps:
1. August der Starke und seine Kunstschätze (Residenzschloss Dresden)

2. Anna Constantia von Brockhoff (1680-1765), Gräfin von Cosel, und die Burg Stolpen


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