Bilder-Galerie

Nach der Teilung von Sachsen im Jahr 1485 bekam Ernst, der Stammvater der Ernestiner, das Herzogtum Sachsen-Wittenberg, den südlichen Teil von Thüringen, die fränkischen Besitzungen, Teile des Vogtlandes und die Kurwürde zugesprochen.

(Bild im Sächsischen Stammbuch, Dresden, Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek)



Der Prinzenraub oder Die Freveltat des Ritters Kunz (oder Konrad) von Kauffungen: "Um seine vermeintlichen, aus dem genannten Krieg sich herschreibenden Ansprüche an den Kurfürsten [Friedrich den Sanftmütigen] durchzusetzen, verfiel der gedachte Ritter auf den teuflischen Plan, die beiden noch einzig übrigen Söhne desselben, den 14jährigen Ernst und den 12jährigen Albrecht bei nächtlicher Weile vom Schlosse zu Altenburg in des Kurfürsten Abwesenheit und zu einer Zeit, wo das Schloß von allem männlichen Schutze entblößt war, nach Böhmen zu entführen ... Doch das grauenvolle Ereigniß der verhängnisvollen Nacht vom 7. (19.) zum 8. (20.) Juli 1455 sollte jene dunklen Ahnungen [der Mutter der Prinzen, Margarete von Österreich] schreckhaft bestätigen. Welch namenloses Entsetzen mag die unglückliche Mutter ergriffen haben, als sie um Mitternacht, vom allgemeinen Jammer erweckt, ihr Gemach von außen verriegelt fand und sich außer Stand sah, ihren geraubten lieben Söhnen zu Hilfe zu eilen. Flehentlich rief sie durch das geöffnete Fenster dem Räuber ihrer Kinder zu: "Lieber Kunz, thut nicht so übel an mir und meinem lieben Herrn; verschone meine Kinder; es sollen alle deine Sachen noch gut werden!" ... Bereits am 9. (neuen Stils 21.) Juli hatte sie [Margarete von Österreich] die selige Freude, ihren theuern Albert [= Albrecht] auf ihrem Schlosse an das Herz drücken zu können, und am 11. (23.) Juli ward zu Chemnitz der geliebte Ernst in die Arme der harrenden Aeltern [= Eltern] zurückgeführt." (in: Galerie der Sächsischen Fürstinnen, ebenda, S. 132-134).