Anna von Sachsen – Gattin von Wilhelm von Oranien
124 Seiten, mit Stammtafeln und 64 SW-Bildern, ISBN 978-1-9733-1373-1, 4. überarbeitete Auflage, € 7,80
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Karl II. Stuart (1630-1685), der König von England und Schottland, hatte sich während seines Aufenthaltes in den Niederlanden sehr in Henriette Katharina von Oranien verliebt: "... it was as much Henrietta Catherine's character as her eligibility which attracted Charles [Karl II. Stuart]. She was a girl of spirit: for example, she totally refused to marry the fiancé given her in infancy, a Friesian prince, on the grounds of her unconquerable aversion to his person. ... 'For I cannot choose but say she is the worthiest to be lov'd of all the sex,' boasted Charles to Taaffe [= Lord Theobald Taaffe, einem Vertrauten von Karl II. Stuart] of his Princess." (in: Antonia Fraser: King Charles II, id., pp. 155-156).
Aus einer Heirat wurde jedoch nichts. Die Mutter von Henriette Katharina, Emilia von Solms-Braunfels (1602-1675), "the Princess-dowager of Orange, peremptorily refused his offer for her hand, with the cutting remark, that, although the son of a King, he [Karl II. Stuart] was but a poor exile, and therefore she could not think of throwing her daughter away upon him." Als Karl II. Stuart schließlich im Jahr 1660 vom englischen Parlament wieder zum König eingesetzt wurde, war Henriette Katharinas Mutter bereit, die Heiratsverhandlungen wieder aufzunehmen. Henriette Katharina war jedoch schon im Jahr 1659 mit dem Fürsten von Anhalt-Dessau, Johann Georg II. (1627-1693), verheiratet worden. Daher bot Emilia von Solms-Braunfels nun ihre jüngste Tochter Marie (1642-1688) als Braut an. Karl II. war allerdings nicht mehr an einer Eheschließung mit einer ihrer Töchter interessiert: "I was too poor for the lady in my adversity, now she is not exalted enough for me." (in: Francis Lancelott: The Queens of England and their Times, Volume II, id., p. 711). Es wäre sehr interessant gewesen zu wissen, ob Henriette Katharina die vielen Liebesbeziehungen von Karl II. Stuart so großzügig hingenommen hätte wie letztendlich Karls II. Gattin Katharina von Braganza.



Henriette Katharina war das siebte Kind von Friedrich Heinrich (1584-1647), dem Prinzen von Oranien, und seiner Gattin Emilia von Solms-Braunfels (1602-1675). Sie erblickte das Licht der Welt am 10. Februar 1637 und starb am 4. November 1708.


Henriette Katharina wurde im Jahr 1659 mit Johann Georg II. (1627-1693), dem Fürsten von Anhalt-Dessau, verheiratet, dem sie zehn Kinder schenkte, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten.

Vier von ihren insgesamt zehn Kindern waren zu diesem Zeitpunkt bereits gestorben und ein Kind, die Tochter Johanna Charlotte (1682-1750), ist, als dieses Gemälde erstellt wurde, noch nicht geboren worden. Von links nach rechts sind folgende Kinder abgebildet: Henriette Katharinas viertes Kind, ihre Tochter Elisabeth Albertine (1665-1706); ihr neuntes Kind, ihr Sohn Leopold I. (1676-1747); ihr fünftes Kind, ihre Tochter Henriette Amalie (1666-1726), die zukünftige Gattin von Heinrich Casimir II. von Nassau-Dietz (1657-1696); vor Henriette Amalie ihr achtes Kind, ihre Tochter Henriette Agnes (1674-1729), und ganz rechts ihr siebtes Kind, ihre Tochter Marie Eleonore (1671-1756), die zukünftige Fürstin Radziwiłł und Herzogin von Nieswicz und von Olyka.

Der Auftraggeber dieses Gemäldes war mit Sicherheit Henriette Katharinas Sohn Leopold I. (1676-1747), der nach ihrem Tod im Jahr 1708 an sie erinnern wollte. Sie muss in seinem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben, denn es ist nicht das einzige Kunstwerk, das er anfertigen ließ, um an sie zu erinnern. Er selbst hatte sich in diesem Werk wie auch seine Schwestern als kleines Kind verewigen lassen. Der kleine Junge rechts im Bild mit der roten Schärpe stellt ihn dar, wie er auf seine Mutter mit seinem kleinen linken Zeigefinger deutet. Im Uhrzeigersinn sind auch seine Schwestern (von unten links nach rechts) leicht zu identifizieren: Elisabeth Albertine (1665-1706) im blauen Kleid, Henriette Amalie (1666-1726), Marie Eleonore (1671-1756), mit einem Rosenkranz versehen, Henriette Agnes (1674-1729), ebenfalls mit einem Rosenkranz geschmückt, und Johanna Charlotte (1682-1750) auf dem Schoß ihrer Mutter.

Auch dieses Gemälde ließ Henriette Katharinas Sohn Leopold I. von seiner Mutter erstellen, um an diese in seinen Augen großartige Frau zu erinnern. Der Vater schien in seinem Leben keine so bedeutende Rolle gespielt zu haben. Der Künstler dieses Werkes hat jedoch einen Fehler begangen. Er ließ sechs Töchter (links) anstatt fünf im Kreise tanzen - nur fünf Töchter von Henriette Katharina erreichten das Erwachsenenalter - und stellte drei statt vier Kinder als Engel (als Symbol für relativ früh verstorbene Kinder) (oben links) dar.
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