Das Weihnachts-Dilemma
Zur Weihnacht stellt sich stets die Frage:
Was schenkt man wem in dieser Lage?
Die Antwort fanden wir ganz fix:
Wir schenken uns auch diesmal nix.
Ein Föhn? Die Gerdi hat schon einen,
und ich benutze ja gar keinen,
der Bohrmaschinen hab ich drei,
da braucht's ne vierte nicht dabei,
und auch der Schrauben mit Gewinden
kann man bei uns genügend finden.
Ein neuer Besen kehrt nicht besser,
vorzüglich schneidet's alte Messer,
die Zahncreme reicht noch ewig lange,
das gilt auch für die Kleiderstange,
treu tut die Hose ihre Pflicht,
da brauchen wir die zweite nicht.
Die Bohrmaschin' bohrt wie der Teufel,
die Fräse fräst noch, ohne Zweifel,
der Sessel, den man gern besetzt,
ist immer noch nicht durchgewetzt,
und an der Bürste für den Zahn
sind noch genügend Borsten dran.
Noch klappert's Auto nicht so laut,
dass man sich nicht zu fahren traut,
das Radio hadert mit den Tönen,
doch daran kann man sich gewöhnen,
der Poncho ist noch wasserdicht,
da brauchen wir den zweiten nicht.
Das ist im Alter ja der Witz:
Gar umfangreich ist der Besitz,
und wer sich mit der Frage quält,
ob da nicht doch noch etwas fehlt,
der lässt das Grübeln besser bleiben!
Es könnt' ihn in den Wahnsinn treiben.