Seit 2017 wissen wir dank des Dombau-Vereins Meißen e.V., wo die unglückliche sächsische Prinzessin Anna, die Gattin von Wilhelm von Oranien, beigesetzt wurde. Auf besonderem Wunsch der zahlreichen niederländischen Besucher und Besucherinnen wurde ihre Grabplatte mit ihrem Namen "ANNA" gekennzeichnet. Ihre letzte Ruhestätte befindet sich in der Nähe des Grabes ihrer Urgroßmutter Zdenka oder Sidonie, der Gattin von Albrecht dem Beherzten. Vom Vorsitzenden des Dombau-Vereins Meißen, Herrn Dr. Matthias Donath, erhielt ich am 16. Juni 2017 folgende Email: "Der Standort des Grabs kann ermittelt werden durch Angaben des Chronisten Johann Friedrich Ursinus. Wenn man in der Fürstenkapelle steht und nach Osten blickt, befand es sich links vom großen Westportal. Dort haben wir die Kennzeichnung in einer Sandsteinplatte des Fußbodens angebracht (siehe: Kennzeichnung von Annas letzter Ruhestätte)."





Und wenn Sie jetzt auch noch wissen möchten, wie Anna von Sachsen (1544-1577) wirklich ausgesehen hat – vergessen Sie den Unsinn auf Wikipedia und auf dem Internet –, dann werfen Sie doch einmal einen Blick auf folgende Webseiten: Wie sah Anna von Sachsen (1544-1577), die Prinzessin von Oranien, wirklich aus? und Anna von Sachsen (1544-1577), Prinzessin von Oranien.
Die letzte Ruhestätte unserer Anna wurde übrigens durch eine historische Quelle gefunden, nämlich durch ein Buch des Pfarrers M. Johann Friedrich Ursinus: Die Geschichte der Domkirche zu Meissen, aus ihren Grabmälern historisch und diplomatisch erläutert, Dresden 1782 (In der Waltherischen Hofbuchhandlung). Hier lesen wir auf der Seite 55 Folgendes: "Dicht am Schwibbogen dieser fürstlichen Begräbnißcapelle [also der Fürstenkapelle des Meißner Doms], nicht weit von dem Grabe der Herzogin Zedena, hat Churfürsts Mauritius [Moritz] zu Sachsen Tochter, Anna, ihr Grab erhalten. Sie war eine Gemahlin Wilhelms von Nassau, Prinzens von Oranien, und starb am 18. Dec. 1577. Aus einem gleichzeitigen alten Todtenregister der Kirche zu St. Afra in Meissen, kann ich hiervon diese zuverläßige Nachricht mittheilen: 'Am 19. Dec. 1577, ist Frau Anna, gebohrne Herzogin von Sachsen, Churfürst Mauritii seel. hinterlassene Tochter, Prinzessin zu Oranien, welche am 18. ejusd. zu Dresden selig verschieden, um drey Uhr zu Abends von der Elbbrücke anhero gen Meissen gebracht, und durch die Chursächßische und Stadtschule allhier, wie auch das ganze Ministerium angenommen und durch die Stadt in die Domkirche gebracht worden. Freytags darauf, als den 20. December, wurde sie in die Fürsten=Capelle begraben, nach vorher von dem Hofprediger M. Georg Lystehnio gehaltenen Leichen=Predigt.' Es ist dieses die letzte fürstliche Leiche, welche in die bisher beschriebene Begräbnißkapelle zu Grabe gebracht worden ist."
Lesetipp: Maike Vogt-Lüerssen: Warum wurde Anna von Sachsen (1544-1577) anonym im Meißner Dom beerdigt?