Die Zeit der Aufklärung war schon eine sehr interessante Zeit. So fühlte sich der irische Philosoph John Toland sehr verbunden mit den hochadeligen Damen Sophie von der Pfalz (1630-1714), der Kurfürstin von Hannover, und ihrer einzigen Tochter Sophie Charlotte (1668-1705), der Königin in Preußen, die er beide im Jahr 1701 in Hannover und auf Schloss Lützenburg besuchte und denen er erklärte, "daß Gott nach der Schöpfung keinerlei Einfluß mehr auf die Geschicke der Erde nimmt und daß er auch nicht zur Menschheit spricht, schon gar nicht in Form von Offenbarungen." Wenn man sich überlegt, dass im 17. Jahrhundert der 30-jährige (Religions-)Krieg so vielen Menschen das Leben kostete, weil sie zum richtigen Glauben bekehrt werden sollten, ist der Gedanke von John Toland doch in der Tat revolutionär. Aber wie sollte man sich auch sonst die vielen Kriege, Naturkatastrophen und Hungersnöte der Vergangenheit erklären, wenn Gott existiert und nicht, wie John Toland postuliert, sich nach der Schöpfung völlig von der Menschheit zurückgezogen und sie ihrem eigenen Schicksal überlassen hätte. Ein sehr interessanter Gedanke: Wir Menschen sind seit dem Rückzug Gottes nun für alles verantwortlich, was auf Erden geschieht.
27/08/2024
John Toland (1670-1722)
Der irische Philosoph und die Kurfürstin von Hannover und die Königin in Preußen
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