Die sterblichen Überreste von Karl dem Großen wurden nach seinem Tod im Jahr 814 im Laufe der nächsten Jahrhunderte noch des Öfteren gründlich untersucht. Das letzte Mal geschah dies im Jahr 1988 unter der Leitung des deutschen Historikers Wilfried Maria Koch, des Professors der Medizin Dr. A. Schröder und des Anthropologen Joachim H. Schleifring. Das erste Mal wurden die sterblichen Überreste von Karl dem Großen in der Kathedrale von Aachen bereits im Jahr 1000 n. Chr. vom jungen Kaiser Otto III. (980-1002) betrachtet. Dieser befand sich, als er die Kathedrale aufsuchte, in Begleitung des Pfalzgrafen Otto von Lomello, der, was er sah, schriftlich festhielt: "Otto III. und seine Männer suchten das Grab Karls des Großen und fanden es in Aachen. Er fand den König nicht als typischen Toten liegend, sondern auf einem Thron sitzend, als ob er noch lebte, vollständig mit seinen kaiserlichen Attributen bekleidet und das Zepter in den Händen haltend, aus denen so lange Fingernägel gewachsen waren, dass sie seine Handschuhe durchbohrt hatten. Als sie sich dem Körper näherten, nahmen sie einen extrem starken Geruch wahr. Die Leiche war noch unversehrt, außer einem kleinen Teil an der Nasenspitze, der fehlte. So ließ Otto das Grab restaurieren, kleidete den König mit weißen Kleidern, schnitt ihm die Fingernägel und zog ihm einen Zahn [als Andenken] aus dem Mund." (in: Die Chronik der Abtei Novalese III, 32, um 1050).
Wenn Sie mehr über diesen Kaiser wissen möchten, lesen Sie doch meine Biografie über ihn: Karl der Große und seine Familie, die Karolinger