Die Lösung des jahrhundertealten Rätsels um die Identität von „Mona Lisa“ mit Hilfe der Gentechnik
Als Historiker hätte ich es eigentlich wissen müssen. Die Zeit ist noch nicht reif, die Wahrheit bezüglich der berühmtesten Frau in unserer Geschichte, der lächelnden Dame mit dem traurigen Blick, deren Porträt im Louvre in Paris immer noch unter dem falschen Titel „Mona Lisa“ zu finden ist, verstehen zu wollen. Seit 2003 versuche ich meinen Lesern und Leserinnen zu erklären, dass jeder bzw. jede lernen kann, die Dargestellten in den herrlichen Porträtgemälden der Renaissance selbst zu identifizieren. Man muss nur die Symbole bzw. Embleme der hohen adligen Damen und Herren lernen. Die Symbolik war nämlich die „Sprache“, um mit allen, auch den 90% Analphabeten dieser Zeitepoche, zu kommunizieren. Aber stattdessen wartet man immer noch darauf, dass die Kunsthistoriker sich dieser Thematik annehmen, die seit vielen, vielen Jahren ihre Position bzw. ihre Macht missbraucht haben und missbrauchen, um bezüglich dieser Werke unwissenschaftliche Behauptungen zu verbreiten. Wie lautet schließlich eine der vielen Weisheiten von Dr. Who: "The very powerful and the very stupid have one thing in common: they don't alter their views to fit the facts; they alter the facts to fit their views."
Mir bleibt nur noch die große Hoffnung, dass die Naturwissenschaftler mir eines Tages helfen werden. Schließlich sind wir heute durch den Fortschritt der Gentechnik in der Lage, Verwandtschaften von Verstorbenen herauszubekommen. Isabella von Aragon (= „Mona Lisa“), die Herzogin von Mailand und Bari, hatte zweimal geheiratet. Die zweite Ehe hatte sie sehr gut geheim halten können. Aber es stammen Kinder aus dieser zweiten Ehe und zwar fünf. Zwei von diesen, Maria von (Mailand und) Aragon und Antonio von (Mailand und) Aragon, wurden neben ihr in der neapolitanischen Kirche San Domenico Maggiore beerdigt. Mitochondriale DNA-Tests werden zeigen, dass sie ihre Mutter war. Und dann haben wir uns auf die Suche nach Leonardo da Vinci zu machen, der ebenfalls in dieser Kirche seine letzte Ruhe gefunden hat. Wie man mit Hilfe der DNA in den Mitochondrien wichtige familiäre Verhältnisse aufklären kann, finden Sie in folgendem Video bei der Auflösung des Rätsels um die russische Großfürstin Anastasia: The Mystery of Anastasia
Lesen Sie bitte zusätzlich meine folgenden Artikel „Wer ist „Mona Lisa“? Historische Fakten und Spekulationen“
und meine Bücher „Wer ist Mona Lisa? – Identifizierung einer Unbekannten mit Hilfe historischer Quellen“ und „Die Sforza III: Isabella von Aragon und ihr Hofmaler Leonardo da Vinci“