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22/02/2023

Sterbehilfe für die Mächtigen in der Vergangenheit

Mittlerweile ist ja wohl jedem bewusst geworden, dass es bezüglich des Todes ebenfalls eine Klassen- oder Standesgesellschaft gab. Während wir Normalsterblichen häufig unter schweren Schmerzen Abschied von unserem Leben auf Erden nehmen mussten und müssen, war den Adligen und Reichen schon seit Jahrhunderten die Möglichkeit gewährt worden, sanft ins andere Reich hinübergleiten zu dürfen. So starb der englische König George V. (1865-1936), der Großvater der englischen Königin Elizabeth II., ohne große Qualen erleiden zu müssen, am 20. Januar 1936 mit Hilfe einer Spritze, die mit einer tödlichen Dosis an Morphin und Kokain gefüllt war, die ihm sein Leibarzt Lord Dawson of Penn verabreicht hatte: "At about 11 o'clock it was evident that the last stage might endure for many hours. I therefore decided to determine the end and injected morphia gr. 3/4 and shortly afterwards cocaine gr. 1 into the distended jugular vein." Fünf Minuten später war der König tot. Wir Normalsterblichen erfuhren von dieser Sterbehilfe für den englischen König erst im Jahr 1986. Der preußische König Friedrich der Große (1712-1786) trug übrigens immer eine Dose mit Opium-Pillen bei sich, um seinem Leben auf todsichere Art ein schnelles Ende bereiten zu können. Das früheste Beispiel, das ich bei meinen Recherchen bezüglich der Sterbehilfe in der Vergangenheit gefunden habe, stellt Margarete von Österreich (1480-1530) dar. Und sie war mit Sicherheit nicht die Erste, die als hohe Adlige nicht unter schrecklichen Schmerzen sterben musste. Lesen Sie hierzu bitte meinen Artikel: Euthanasie in der Vergangenheit: Margarete von Österreich (1480-1530), Kaiser Maximilians I. Tochter – Euthanasie in der Renaissance.

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