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Anna von Sachsen

Buch Cover 'Anna von Sachsen'

Maike Vogt-Lüerssen

Anna von Sachsen – Gattin von Wilhelm von Oranien

als Buch bei amazon.de: 124 Seiten, mit Stammtafeln und 64 SW-Bildern, Independently published, 4. überarbeitete Auflage 2017, ISBN 978-1-9733-1373-1, € 10,14

als E-BOOK bei amazon.de: mit Stammtafeln und 67 Bildern, davon 37 in Farbe, Eigenproduktion 2014, € 8,66

Lesen Sie hierzu bitte meinen Artikel: Anna von Sachsen (1544-1577) und die Wikipedia


In diesem Buch beschäftigen wir uns mit der traurigen Lebensgeschichte der sächsischen Prinzessin Anna (1544-1577), dem einzigen Kind des sächsischen Kurfürsten Moritz und seiner Gattin, Agnes von Hessen, die nach dem frühen Tod ihrer Eltern im Jahre 1555 in die Obhut ihrer gefühlskalten und habgierigen sächsischen Verwandten, ihrem Onkel August und ihrer Tante Anna von Dänemark, gelangte. Um diesem freudlosen neuen Zuhause zu entfliehen, gab es für sie nur einen Ausweg: eine baldige Heirat. Und so empfand sie den charmanten und sehr gut aussehenden Wilhelm von Oranien, der 1559 um ihre Hand bat, geradezu für ein Geschenk Gottes. Ihr Glück währte jedoch nur sehr kurz. Wilhelm war nämlich mehr an ihrer sehr großen Mitgift und ihrer Herkunft interessiert als an ihr selbst. Als er, der stets auf sehr großem Fuß lebte, Annas Mitgift aufgebraucht hatte und er in seinen ehrgeizigen, machtpolitischen Kämpfen gegen den spanischen König Philipp II. keine Unterstützung – weder im finanziellen noch im militärischen Bereich – von Annas sächsischen und hessischen Verwandten erhielt – seine Gattin für ihn also keinen Nutzen mehr brachte –, schob er ihr einen Ehebruch unter, um sich von ihr scheiden lassen zu können. Trotz Annas Beteuerungen, dass sie unschuldig sei, endete sie schließlich in einem zugemauerten Verlies ihres Onkels August, in dem sie kurz vor ihrem 33. Geburtstag an schweren Blutungen verstarb.

Vorwort

In diesem Buch möchte ich Sie, liebe Leser und Leserinnen, mit der traurigen Lebensgeschichte der sächsischen Prinzessin Anna, die im Jahre 1544 das Licht der Welt erblickte und die bereits kurz vor ihrem 33. Geburtstag im Jahre 1577 verstarb, bekannt machen. Die Tragik ihres Lebens begann mit dem frühen Tod ihrer Eltern, ihres Vaters, des Kurfürsten Moritz von Sachsen, im Jahre 1553 und ihrer Mutter, Agnes von Hessen, im Jahre 1555. Als Waise kam sie sogleich in die Obhut ihres geizigen und machtgierigen Onkels August, der als Nachfolger ihres Vaters die Herrschaft in Sachsen übernommen hatte, und ihrer gefühlskalten und strengen Tante, Anna von Dänemark. Um diesem lieblosen neuen Zuhause entfliehen zu können, bot sich für Anna nur der Ausweg einer baldigen Heirat an. Und so hielt sie den um sie gegen Ende des Jahres 1559 werbenden, sehr gutaussehenden, zuvorkommenden, kultivierten, galanten und jedermann einnehmenden Wilhelm von Oranien geradezu für ein Geschenk Gottes.

Nach einigen Schwierigkeiten – Annas Großvater mütterlicherseits, der hessische Landgraf Philipp, erhob heftigen Einspruch gegen diese eheliche Verbindung – konnte die Hochzeit schließlich am 24. August 1561 stattfinden. Aber Annas glückliche Zeit währte nur sehr kurz. Wilhelm von Oranien war nämlich mehr an ihrer hohen Mitgift und ihrer gesellschaftlichen Position interessiert, von der er sich Unterstützung und Vorteil bei seinen eigenen ehrgeizigen Machtplänen versprach, als an Anna selbst. Schon bald suchte er seine zahlreichen Liebschaften wieder auf, und die endlosen Zwistigkeiten und Streitereien in ihrer Ehe begannen. Denn Anna besaß in den Augen ihrer männlichen Zeitgenossen nicht die idealen Eigenschaften einer Gattin. Sie war nämlich nicht die gefügige, gehorsame Gemahlin, die sich ihrem Ehemann bedingungslos unterordnete, stillschweigend dessen Ehebrüche ertrug und sich ohne Widerrede in irgendeines seiner Schlösser abschieben ließ. Im Gegenteil, wie ihre weiblichen sächsischen Verwandten, ihre Großmutter, Katharina von Mecklenburg, und ihre Tante, Sidonie von Braunschweig-Calenberg, war sie besonders stolz auf ihre Herkunft. So war sie sich stets ihres gesellschaftlichen Ranges bewusst, den sie sich von niemandem nehmen ließ. Außerdem wies sie die unverbesserliche Sturheit ihrer sächsischen Familie auf, die letztendlich zu ihrem tragischen Ende beitragen sollte.

Als ihr Gatte, der in die Geschichte als der große Held der niederländischen Befreiungsbewegung eingehen sollte, im Jahre 1570 beschloss, sich von ihr mit Hilfe einer Intrige zu trennen, standen ihr als Frau nur wenige legale Wege zur Verfügung, um sich gegen seine Machenschaften zu wehren. Naiv wie sie war, durchschaute sie das Lügengespinst ihres Gatten überdies leider viel zu spät. Da es ihr an nahen Verwandten – wie Eltern und Geschwistern – und einflussreichen Freunden fehlte, starb sie schließlich eingemauert im Schloss ihres Onkels an den Folgen schwerer Blutungen, die über Monate gewährt hatten und gegen die ihr Onkel August und ihre Tante Anna von Dänemark keine ärztliche Hilfe aufgesucht hatten, am 18. Dezember 1577. Anna, die aufgrund ihrer Eheprobleme und besonders durch den frühen Tod zweier ihrer Kinder an schweren Depressionen litt, die sie sogar an Selbstmord denken ließen, und die von ihrem egozentrischen Mann und ihrem gefühlskalten, sächsischen Onkel diesbezüglich weder Verständnis noch Hilfe erwarten durfte, gehört somit zu den nicht wenigen Frauen in der Renaissance, die zu den Opfern ihrer ruhm- und machtgierigen, männlichen Verwandten zu zählen sind.

In die Geschichte ging Anna letztendlich als die gehasste, zweite Gattin des legendären Wilhelm von Oranien ein, die kein Verständnis für die große Mission ihres Mannes, nämlich die Befreiung der Niederlande, hatte und die ihm in seiner raren Freizeit sogar noch durch ihre ständigen Nörgeleien jede Freude am Leben genommen hatte. Außerdem galt sie fortan als Paradebeispiel einer kalten und lieblosen Mutter und Ehebrecherin. Von den Biographen Wilhelms, die ihren Helden nicht genug loben und preisen konnten, wurde sie als stolz, eifersüchtig, wollüstig und als sehr egoistisch beschrieben. Eigenschaften, die außer der Eifersucht sehr gut zu ihrem Gatten selbst passten! Denn eines darf nicht vergessen werden: Die Hauptquelle für diese Biographen bezüglich Anna war Wilhelm von Oranien selbst, der es mit der Wahrheit nie besonders ernst genommen hatte. Dieses negative Bild über Anna von Sachsen lässt sich jedoch bei genauerer und objektiver Betrachtung der verfügbaren Quellen nicht mehr halten. Geben wir der sächsischen Prinzessin deshalb mit diesem Buch erstmals das Recht, die Geschehnisse in ihrem Leben aus ihrer Sichtweise darstellen zu dürfen.

P.S.: Am 19. November 2008 erhielt ich eine sehr interessante Email bezüglich Annas Tochter Christine von Herrn Karl Merz, aus der ich zitieren möchte: "Im Jahre 2006 waren wir in Meissen im Dom, dort habe ich gefragt, wo die Anna von Sachsen liegt, die beiden Damen, die dort waren, sind mit mir an den Platz gegangen, wo sie liegt. Im weiteren Gespräch kam auch das Thema Rubens, hier sagten sie, dass vor kurzem die Nachkommen von Christine, die hier in einem Ort im Westerwald wohnen, im Dom gewesen sind. Auch das Thema: "Jan oder Wilhelm, wer ist unser Vorfahre?" kam zur Sprache. Sie sind bereit einen Gen-Test machen zu lassen, aber dieses wird strikt von der anderen Seite (den Nassauern) abgelehnt."


Links zu den Bilder-Stammtafeln:

Anna von Sachsen, Wilhelm von Oranien, Das sächsische Fürstenhaus ernestinischer Linie und albertinischer Linie


Erneut sehr positive Kritiken von "Bücherschneck", von F. Horn, von "Manta", von Margit Schneider, von Dorothea Matejka und von Romy Rizzi, über die ich mich sehr gefreut habe und die bei amazon.de zu finden sind:

Fünf von fünf Sternen von "Bücherschneck": "Wilhelm von Oranien war in keinerlei Hinsicht der glorreiche und tugendhafte Held, als der er immer dargestellt wird. Die Art und Weise, wie er und seine Familie das Bild seiner zweiten Ehefrau verfälschten und die Öffentlichkeit manipulierten, ist geradezu erschreckend. Obwohl Historiker nachgewiesen haben, dass Etliches, was er in seinen "Memoiren" schildert, nicht den Tatsachen entspricht, hat sich niemand die Mühe gemacht, das über Anna von Sachsen Geäußerte zu überprüfen. Anna von Sachsen wurde von Anfang an nur als Mittel zum Zweck betrachtet und nachdem man sie be- und ausgenutzt hatte und sie "wertlos" war, durch eine Intrige ihres Ehemannes "aus dem Weg geräumt". Die Autorin hat sich für einen klaren, schnörkellosen Stil entschieden. Auch bei den Informationen zu historischen Hintergründen verzettelt sie sich zum Glück nicht in überflüssigen Details, sondern verweist auf Quellen, die sie teilweise auch zitiert. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die sich für Frauenschicksale in der Geschichte interessieren. Empfehlenswert aber auch für heiße Wilhelm-von-Oranien-Liebhaber, um sie auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen."

Fünf von fünf Sternen von F. Horn: "Wer meint die Nassauer hätten aus Nächstenliebe und Güte ihr vermeidliches Kuckucksei Christine von Diez aufgezogen, die weitere Erziehung im Stift Keppel bezahlt, anschließend als Hofjungfer in Dillenburg geduldet, eine „Standesgemäße“ Hochzeit mit Johann Wilhelm von Welschenengsten gen. Bernkott organisiert und obendrein noch eine Abfindung (Schweigegeld) von 16000 Gulden gezahlt haben, dem kann man auch erzählen die Erde ist eine Scheibe. Frau Vogt-Lüerssen beschreibt hier treffend die Zusammenhänge die schon Hans Kruse 1934 hätten auffallen müssen, von dem ja fast alle danach abgeschrieben haben."

Fünf von fünf Sternen von "Manta": "Maike Vogt-Lüerssen hat auch mit diesem Buch wieder mal bewiesen, wie Geschichte dargestellt werden kann: informativ, unterhaltsam und alles andere als langweilig. Wer diese Geschichte über Anna von Sachsen gelesen hat, bleibt mit einem mulmigen Gefühl zurück. Hier ist offensichtlich der Ehefrau eines Mächtigen und Frauenhelden, hier Wilhelm von Oranien, Unrecht geschehen. Ein klasse Buch, das längst Vergessenes zutage fördert und Fragen aufwirft."

Fünf von fünf Sternen von Margit Schneider: "Historisch sehr gut recherchiert und überaus interessant geschrieben. Das Buch ist in keiner Zeile langweilig. Ich konnte mich nur sehr schwer lösen, als es zu Ende war."

Fünf von fünf Sternen von Dorothea Matejka: "Wenn man näheres über eine große Persönlichkeit der Geschichte erfahren will, ließt man am Besten eine Biographie über seine Frauen. Wilhelm von Oranien , ein schöner egoistischer Mann der über Leichen geht und sein Handeln und Denken ausschließlich seinen persönlicnen Vorteilen unterordnet , heiratet Anna von Sachsen. Sie heiratet aus Liebe und auch um endlich von ihren verhaßten "Zieheltern" loszukommen, er heiratet der Mitgift wegen, die er dringend für seine Kriege braucht.Das war zu dieser Zeit absolut üblich, aber Wilhlem von Oranien übertrifft in seinem politischen Egoismus jedes Maß an zeitüblicher Grausamkeit.Sehr gut wurden die Lebensumstände in dieser von ständigen Kriegen geschüttelten Zeit beschrieben. Das Volk kommt nicht zur Ruhe, es herrscht unvorstellbare Not. Anna war eine intelligente Frau und das war für Wilhelm mit ein Grund sie los werden zu wollen. Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, konnte ich mein Wissen über die Zeiten des 80 jährigen Krieges erweitern. Ich verstand die Zusammenhänge zwischen Phillip II ( Spanien) den Sachsen und den Oraniern in den Niederlanden. Das Leben der Anna von Sachsen war kurz und tragisch und hat mich zeitweise berührt: vorallem das Leid über die früh verstorbenen Kinder. Das Buch schildert ein anschauliches Kapitel von einem Nebenschauplatz der Europäischen Geschichte .Ein sogenannter Religionskrieg konnte irrsinniger und unnötiger gar nicht sein."

Fünf von fünf Sternen von Romy Rizzi: "Ein fesselndes Buch. Eine spannende und traurige Lebensgeschichte der Anna von Sachsen. Habe das Buch regelrecht verschlungen. Wer Biografien liebt - ich kann es weiter empfehlen."

Auf die völlig einseitige Rezension meines Buches von Peter Eisenburger, dem großen Fan von Wilhelm von Oranien, möchte ich hier nicht eingehen. Im Prinzip bringt er hier nur die Argumente, die schon alle Fans von Wilhelm von Oranien gebracht haben, zusätzlich natürlich, da ihm keine guten einfallen, die Degradierung der Autorin. Peter Eisenburger sollte doch mindestens versuchen, den vorhandenen Quellen gegenüber neutral zu sein und nicht jede historische Quelle, die Anna von Sachsen gegenüber neutral oder positiv gesinnt ist, herunterzumachen. Peter Eisenburger, um eine Person richtig kennenzulernen, der wir beide leider wegen unserer späten Geburt nicht persönlich begegnet sind, gehören nicht nur die historischen Quellen, die für Annas Unschuld sprechen. Sie müssen die Zeit, die Traditionen und Sitten kennen. Und fangen Sie endlich an, sich mit der Wappenkunde und den Symbolen bzw. Emblemen der hohen Dynastien auseinanderzusetzen, damit Sie ebenfalls in der Lage sind, die auf den herrlichen Porträts dieser Epoche dargestellten Herren und Damen zu identifizieren. Sehr gern wäre ich bereit, mich mit Ihnen in einer öffentlichen Veranstaltung zu "duellieren". Aber bereiten Sie sich gut vor! Feige ist, auf Amazon.de eine Kritik dieser Form abzugeben, ohne mit mir in Kontakt getreten zu sein. (Diesen Kommentar habe ich am 18. August 2019 unter die Rezension von Peter Eisenburger geschrieben. Da Rezensenten jederzeit unangenehme Kommentare entfernen können, möchte ich hiermit dafür sorgen, dass meine Reaktion auf seine Rezension nicht verloren geht. Leider haben bei Amazon nämlich die Autoren keine Rechte: Der Kunde ist König.)