Die Lieblingsrezepte meiner Familie – Liebe geht wirklich durch den Magen (3. Auflage)
bei amazon.de:126 Seiten mit farbigen und schwarz-weißen Bildern, Independently published, ISBN 979-8-7648-5958-3, € 13,28
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Ludwig XVI. (eigentlich Ludwig Augustus) war das siebte Kind der zweiten Frau seines Vaters, Maria Josepha von Sachsen-Polen (1731-1767). Er erblickte das Licht der Welt am 23. August 1754 und starb am 21. Januar 1793 unter der Guillotine.
Was war Ludwig XVI. für ein Mensch? Ein französischer Gesandte erzählte der Kaiserin Maria Theresia, der Mutter seiner zukünftigen Gattin Maria Antonia oder Marie Antoinette, noch vor der Verlobung der beiden, "die Natur habe dem Dauphin [Ludwig XVI.] alle Gaben versagt: er sei von sehr beschränktem Verstand, höchst ungeschlachtet und völlig gefühllos." (in: Stefan Zweig: Marie Antoinette - Bildnis eines mittleren Charakters, ebenda, S. 15). Seine Zeitgenossen beschrieben ihn, der 1,78 m groß war, als "tölpelig-verlegen", steif, linkisch, fett, unbeholfen, scheu, bieder, sanft, gutgläubig, rechtschaffen und sehr langsam in allem, was er tat. Und er war sehr unentschlossen und sehr zaudernd, wenn es darum ging, wichtige Entscheidungen zu treffen. Letztendlich war er dafür verantwortlich, dass es ihm und seiner Familie nicht gelang, ihrem traurigen Schicksal zu entrinnen. Seinen beiden jüngeren Brüdern und seinen beiden alten Tanten war nämlich die Flucht aus dem für sie gefährlichen Frankreich gelungen. Und er war sehr kurzsichtig. Ohne seine Lorgnette erkannte er schon drei Schritte weit keinen Menschen mehr. Trotzdem ging er sehr gern und sehr oft auf die Jagd. Seine zweite große Leidenschaft gehörte seiner Schmiedewerkstatt, in der er glückliche Stunden verbrachte. Seine Zeitgenossen sahen ihn hingegen im Allgemeinen selten lachen und vergnügt. Er mochte im Gegensatz zu seiner Gattin keine festlichen Anlässe wie Maskeraden und Tanzveranstaltungen mit zu vielen Menschen.
"Er [Ludwig XVI.] geht über das blanke Parkett von Versailles plump und mit schaukelnden Schultern 'wie ein Bauer hinter dem Pflug', er kann weder tanzen noch Ball spielen; wenn er bloß hastig ausschreitet, stolpert er schon über seinen eigenen Degen. ... Aber Ludwig XVI. ist keineswegs dumm und beschränkt ... Eine Unterhaltung zu führen bedeutet für diesen krankhaft scheuen Herrscher jedesmal eine seelische Anstrengung, denn weil er weiß, wie langsam und schwerfällig er denkt, hat Ludwig XVI. eine unsagbare Angst vor klugen, witzigen und gescheiten Leuten, denen das Wort rasch auf die Lippen springt ... Im allgemeinen liest und schreibt er aber lieber, statt zu sprechen ... Ludwig XVI. liest gern und viel, er hat gute Kenntnisse in Geschichte und Geographie, verbessert unablässig sein Englisch und Latein, wobei ihn ein ausgezeichnetes Gedächtnis unterstützt. ... nicht einmal unmittelbare Lebensgefahr kann ihn aus seiner Lethargie aufrütteln. Während die Revolutionäre die Tuilerien stürmen, geht sein Puls nicht eine Sekunde rascher, auch die Nacht vor der Guillotine kann keine der beiden Säulen seines Wohlbehagens, Schlaf und Eßlust, erschüttern. Nie wird dieser Mann, selbst die Pistole vor der Brust, erblassen, nie Zorn aus seinen stumpfen Augen aufleuchten, nichts kann ihn erschrecken, nichts aber auch ihn begeistern. Nur allergröbste Anstrengung, wie Schlosserei und Jagd, bringt wenigstens äußerlich seinen Körper in Bewegung; alles Zarte, Feingeistige, Graziöse, also Kunst, Musik, Tanz, ist dagegen seiner Gefühlswelt überhaupt nicht zugänglich; keine Muse und kein Gott vermögen seine trägen Sinne in Schwingung zu versetzen, selbst Eros nicht. Nie hat in zwanzig Jahren Ludwig XVI. eine andere Frau begehrt als die ihm sein Großvater [Ludwig XV.] als Gattin bestimmt hat; er bleibt mit ihr glücklich und zufrieden ..." (in: Stefan Zweig: Marie Antoinette - Bildnis eines mittleren Charakters, ebenda, S. 101-103).
Am 6. Mai 1770 heiratete er die österreichische Prinzessin Maria Antonia, die in Frankreich unter dem Namen Marie Antoinette berühmt wurde. Aus ihrer Ehe gingen vier Kinder hervor: 1. Marie-Thérèse, geboren am 19. Dezember 1778, gestorben am 19. Oktober 1851; 2. Louis-Joseph, geboren am 22. Oktober 1781, gestorben am 4. Juni 1789; 3. Louis-Charles, geboren am 27. März 1785, gestorben am 8. Juni 1795; 4. Sophie-Hélène, geboren am 9. Juli 1786, gestorben am 19. Juni 1787.
"... Louis XVI had found himself drawn into policies that added to his debt. He had agreed to provide secret funds to help General Washington's army in America against Britain and soon sent troops and supplies as well. Support for the American revolution against the British was popular in France. Many wanted to retaliate for the defeats suffered in the Seven Years' War, such as the Marquis de Lafayette, whose father had been killed by the British. Lafayette set sail for America in 1777 and was soon appointed major general, serving George Washington. His daring exploits were widely reported in France as he led his men in several victorious campaigns. Louis XVI had found himself increasingly involved in the American war. In 1778 he recognised the American Declaration of Independence and signed a military alliance with the Americans. The eight thousand French soldiers who went to America made a significant difference to the war against England ... aid to the Americans between 1776 and 1783 had added around 1.3 billion livres to the spiralling national debt. And there was another hidden cost of supporting America; the returning men, inspired by what they had seen overseas, brought back revolutionary ideas." (in: Deborah Cadbury: The Lost King of France - The Tragic Story of Marie-Antoinette's Favourite Son, id., pp. 19-20).
Warum die geplante Flucht der Königsfamilie aus Paris am 20. Juni 1791 fehlschlug: "Zwei einfache, leichte, unauffällige Wagen, in dem einen der König mit seinem Sohn [Louis-Charles], im anderen die Königin mit ihrer Tochter [Marie-Thérèse], allenfalls noch Madame Elisabeth [die jüngste Schwester des Königs], und niemand hätte solch alltägliche Kabrioletts mit zwei Leuten darin beachtet; ohne Aufsehen hätte die königliche Familie die Grenze erreicht: Beweis dafür die gleichzeitige Flucht des Bruders des Königs, des Grafen von Provence, der dank solcher Unauffälligkeit ohne Zwischenfall [nach Brüssel] entkommen ist. Aber selbst einen Fingerbreit zwischen Leben und Tod will die königliche Familie nicht die heiligen Hausgesetze verletzen, selbst auf allergefährlichster Fahrt muß die unsterbliche Etikette mit. Erster Fehler: man beschließt, daß die fünf Personen zusammen in einem Wagen fahren, also die ganze Familie, Vater, Mutter, Schwester, und beiden Kinder ... Aber nicht genug damit: Madame de Tourzel erinnert an ihren Eid, demzufolge sie die königlichen Kinder nicht einen Augenblick verlassen dürfe, folglich muß sie, zweiter Fehler, als sechste Person mit. Durch diese unnötige Belastung wird natürlich das Tempo einer Fahrt verzögert, bei der vielleicht jede Viertelstunde, jede Minute entscheidet. Dritter Fehler: es ist undenkbar, daß eine Königin sich persönlich bedient. Also müssen noch zwei Kammerfrauen mit in einem zweiten Wagen; jetzt hält man schon bei acht Personen. Da aber die Posten des Kutschers, des Vorreiters, des Postillions und der Lakaien mit verläßlichen Leuten besetzt werden müssen, die zwar den Weg nicht kennen, aber von Adel sein sollen, ist man glücklich schon bei zwölf Personen angelangt, und mit [Hans Axel] Fersen und seinem Kutscher bei vierzehn: eine reichliche Anzahl für ein Geheimnis. Vierter, fünfter, sechster und siebenter Fehler: es müssen Toiletten mitgeführt werden, damit die Königin und der König in Montmédy in Gala erscheinen und nicht etwa im Reiseanzug, es werden also ein paar hundert Pfund, in funkelnagelneue Koffer gepackt, dem Wagen aufgetürmt - abermalige Verlangsamung des Tempos, abermalige Erhöhung der Auffälligkeit. Nach und nach wird, was ein heimliches Entweichen sein sollte, zu einer pompösen Expedition. Der Fehler aller Fehler aber: wenn einmal der König und die Königin vierundzwanzig Stunden fahren sollen, und selbst aus der Hölle, so müssen sie bequem reisen. Also einen neuen Wagen bestellt, besonders breit, besonders gut gefedert, ein Wagen, der nach frischem Lack und Reichtum riecht, der an jeder Umspannstelle jeden Kutscher, jeden Postillion, jeden Postmeister, jeden Fuhrknecht zu besonderer Neugierde herausfordern muß. ... ein riesiges Ding [wird] angefertigt, ein kleines Kriegsschiff auf vier Rädern, das nicht nur die sechs Personen der königlichen Familie und außerdem noch Gouvernante, Kutscher und Diener befördern soll, sondern auch für alle erdenklichen Bequemlichkeiten Platz haben muß, silbernes Tafelgeschirr, Garderobe, Mundvorrat und sogar Leibstühle für kleine, auch bei Königen übliche Bedürfnisse. Ein ganzer Weinkeller wird eingebaut und verstaut, denn man kennt die durstige Kehle des Monarchen, um den Irrwitz noch zu vermehren, wird der Innenraum mit hellem Damast ausgeschlagen, und fast muß man sich wundern, daß man unterlassen hat, auch noch das Lilienwappen recht sichtbar auf dem Wagenschlag anzubringen. Mit dieser schweren Ausrüstung benötigt, um in einem leidlichen Tempo zu fahren, dieser ungeheuerliche Luxuswagen mindestens acht, meist aber zwölf Pferde, das heißt: Während eine leichte Postchasie mit zwei Pferden in fünf Minuten umgespannt ist, fordert hier ein Pferdewechsel regelmäßig eine halbe Stunde, im ganzen also vier bis fünf Stunden Verzögerung auf einer Fahrt, wo jede Viertelstunde zwischen Leben und Tode entscheidet." (in: Stefan Zweig: Marie Antoinette - Bildnis eines mittleren Charakters, ebenda, S. 359-361).
Die Hinrichtung von Ludwig XVI. am 21. Januar 1793: "At eight o'clock officials arrived to take the prisoner [Ludwig XVI.]. Surrounded by over a thousand guards, his closed carriage moved very slowly through the streets. It took nearly two hours to reach the Place de la Révolution. Abbé Edgeworth accompanied him - an unexpected comfort, since Louis had thought he would have to endure this alone. He asked the priest for psalms for the dying and the two were absorbed in prayer together all the way to the execution site. Louis stepped out of the carriage. The square was crammed with twenty thousand people whose minds contained only one thought: to see his death and the hated royal mystique crushed utterly. The guillotine, mounted on a platform, dominated the scene. Its two wooden posts rose fifteen feet high, and at the top of them hung the steel blade, twelve inches wide. Charles Sanson, the executioner was waiting. Louis' arms were tied and his hair roughly cut to reveal his neck. He took the Abbé's arm to mount the steep steps to the scaffold, and then tried to address the crowd: 'I die innocent of all the crimes of which I have been charged. I pardon those who have occasioned my death ...' His speech remained unfinished, his voice drowned out by fifteen drummers who were ordered to start up their beat. Louis was seized and strapped to the upright plank, which was swung over, pinning his neck firmly in the wooden brace. As the blade came down, because the king's neck was so large, it took time to slice through before his head fell. A stupendous silence hung in the still, grey air. One of the guards lifted up the king's head and strutted around the platform triumphantly showing the crowds their trophy. The stunned silence continued, then, slowly at first, the cries began and were soon resounding almost hysterically around the square and across Paris: 'Vive la République! Vive la nation!' The king's body was put in a basket, his head between his legs, and taken to the cemetery of the Madeleine. It was transferred to a plain pauper's coffin, scattered with quicklime to aid decomposition, and buried ten feet deep." (in: Deborah Cadbury: The Lost King of France - The Tragic Story of Marie-Antoinette's Favourite Son, id., pp. 95-96).
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